Lebendige Brauchtumspflege
Tradition und Freude vereint
Am vergangenen Kirchweihmontag erlebten die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Pittenhart einen unvergesslichen Tag der Brauchtumspflege. In der Aula begrüßte Schulleiter Thomas Duxner feierlich eine Abordnung des Trachtenvereins "Almfrieden" aus Aindorf-Pittenhart. Die jährliche gemeinsame Feier mit dem Trachtenverein ist für die gesamte Schulfamilie ein fester Bestandteil des Schullebens geworden und wird von allen stets mit großer Vorfreude erwartet.
Besonders die Trachtenkinder, die in ihrer traditionellen Kleidung erschienen – fesche Dirndl bei den Mädchen und Lederhosen bei den Buben – strahlten vor Stolz. Auch viele andere Schüler hatten sich festlich gekleidet, um dem Anlass die entsprechende Ehre zu erweisen. Die Jugendleiter des Trachtenvereins, Florian Eder und Sandra Jost, eröffneten das Programm mit einer kurzweiligen Einführung in die lebendigen Traditionen und Bräuche, die ihr Verein pflegt und lebt. Besonders das Kirchweihfest, ein Höhepunkt im bayerischen Brauchtum, stand im Mittelpunkt ihrer Erklärungen.
Nach dieser Einführung ging es für die Kinder in drei verschiedene Räume, wo sie auf faszinierende Weise in das bayerische Brauchtum eintauchen konnten. Dort präsentierten die Trachtenkinder ihr erstaunliches Können und zeigten, wie sehr sie die Traditionen verinnerlicht haben. Gleichzeitig konnten auch ihre Mitschüler aktiv mitwirken und die Freude an diesen kulturellen Schätzen erleben.
Im ersten Raum schufen Inge Stürzer und Micha Linner eine fröhliche musikalische Atmosphäre. Mit Gitarre und rhythmischen Holzlöffeln, die als Klapperinstrumente dienten, stimmten sie gemeinsam mit den Grundschülern alte bayerische Lieder an. Klassiker wie „Wenn da Vata mit da Muatta auf die Kirchweih geht“ und „Hey juche, Kirta bleib da“ erfüllten den Raum. Besonders der Jodler „Hätt i di“ bereitete den Kindern große Freude und wurde mit Begeisterung gesungen. Der rhythmische Einsatz der Holzlöffel sorgte dabei für ausgelassene Stimmung und animierte die Kinder, sich aktiv am Musizieren zu beteiligen.
Zeitgleich fand im zweiten Raum eine anschauliche Lektion zu bayerischen Feiertagen und den damit verbundenen Bräuchen statt. Sepp Stürzer und Hubert Dumpler führten die Kinder durch das bunte Jahr des Brauchtums. Die jungen Teilnehmer meldeten sich eifrig zu Wort und halfen dabei, einen großen Jahreskreis aus Wortkarten und Bildern zu legen, der die Vielfalt und Bedeutung der traditionellen Feste im Jahresverlauf eindrucksvoll darstellte.
Im dritten Raum begeisterte Alois Englbrechtinger mit seiner Ziach (Akkordeon) die Trachtenmädels, die sich gekonnt im „Dirndldrahn“ übten. Mit viel Schwung drehten sich die Mädchen um die Jugendleiterin, was nicht nur Geschicklichkeit, sondern auch ein gutes Gleichgewicht erforderte – denn das Drehen kann, wie manch einer feststellte, durchaus schwindelerregend sein. Doch nicht nur die Mädchen hatten ihren großen Auftritt: Florian Eder, der das traditionelle „Platteln“ beherrscht, animierte auch mehrere Buben und Mädchen dazu, diese uralte bayerische Tanzkunst auszuprobieren. Mit viel Elan und Freude wurde geplattelt, was das Zeug hielt.
Zum krönenden Abschluss des ereignisreichen Vormittags versammelten sich alle Teilnehmer noch einmal in der Aula, um gemeinsam zu tanzen. Die Jugendleitung stellte zudem das Programm der Kinder-Trachtenprobe vor und lud interessierte Schüler herzlich dazu ein, bei einer Schnupperprobe teilzunehmen. Besonders die Mädchen zeigten großes Interesse, und die ausliegenden Flyer fanden raschen Absatz.
Nach einem rundum gelungenen Tag, an dem das bayerische Brauchtum in all seinen Facetten lebendig wurde, sorgte der Trachtenverein „Almfrieden“ noch für eine süße Überraschung: Die vom Verein gesponserten „Auszogenen“ und „Kiachen“ waren ein kulinarisches Highlight und wurden von den Kindern mit großem Appetit verzehrt.
Dank des unermüdlichen Einsatzes der Jugendleiter und der tatkräftigen Unterstützung des gesamten Teams des Trachtenvereins „Almfrieden“ konnte dieser Tag der Brauchtumspflege wieder einmal zu einem vollen Erfolg werden. Es bleibt zu hoffen, dass der Nachwuchs des Vereins auch in Zukunft mit ebenso viel Begeisterung und Engagement die Traditionen weiterführt. Die Grundschule Pittenhart jedenfalls hat an diesem Tag eindrucksvoll demonstriert, wie wichtig und schön es ist, althergebrachte Bräuche zu pflegen und an die nächste Generation weiterzugeben.